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Literaturepoche Realismus: Der Stil der Moderne

Realismus als Literaturepoche ist zeitlich auf die Mitte des 19. Jahrhunderts zu datieren. Darüber hinaus setzt sich der Realismus jedoch motivisch und sprachlich bis in die Gegenwart fort. Er zeichnet sich durch mehrere Unterkategorien aus. So dominierte beispielsweise der Bürgerliche Realismus die Zeit um 1900, während heute, begrifflich durch Germanisten wie Moritz Baßler geprägt, der Typus des Populären Realismus vorherrscht.

Darstellung der Wirklichkeit

Der Hauptanspruch realistischer Autoren besteht in der repräsentativen Darstellung der Wirklichkeit. Dies hat in der Regel einen besonders detaillierten, beschreibenden Sprachstil zur Folge. Anders als im Naturalismus hat dieser jedoch nicht zum Ziel, eine exakte Schilderung der Außenwelt zu bieten, sondern die innere Wahrheit realer Zusammenhänge herauszuarbeiten. Realistische Motive referieren also auf die Wirklichkeit, bilden diese aber nicht ab. Moderne Fantasyliteratur kann beispielsweise auch als realistisch verstanden werden. Zwar verfügt sie über übernatürliche Wesen und Zauberei, bettet diese aber in realistische Verhältnisse ein.

Themen des Realismus

Zu Beginn des letzten Jahrhunderts dominierten Gesellschaftsromane das realistische Literaturgenre. Die Handlungen spiegelten sich meist im Rahmen einer bestimmten Sozialschicht ab. In der Gegenwartsliteratur hat sich das Themenspektrum in nahezu alle erdenklichen Bereiche ausgebreitet und umfasst beinahe sämtliche Genres moderner Belletristik sowie beispielsweise den magischen Realismus des Nobelpreisträgers Gabriel García Márquez.

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  • Der preisgekrönte Schriftsteller Murat Ham hat langjährige Erfahrungen in leitender Funktion als Journalist und Autor bei Print-, Funk- sowie Onlinemedien.

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